Pressetext
DANIEL MESSINA TRIO
Latin Jazz - Power - Emotion
Ull Möck: Ac. Piano
Thomas Rotter: E. Bass
Daniel Messina: Schlagzeug und Komposition
Deutschen Jazz-Fans ist Daniel Messina längst ein Begriff. Mit seiner dynamischen, hochgradig musikalischen und dabei technisch schlichtweg perfekten Spielweise hat sich der in Argentinien geborene Drummer mit Tourneen und CD-Einspielungen mit z.B. Wolfgang Schmid, Barbara Dennerlein oder Ernie Watts in die Herzen zahlreicher Rhythmiker getrommelt. Wer Daniel Messina bereits live im Konzert erlebt hat, wird sicher neugierig auf die eigene Musik dieses Ausnahme Schlagzeugers aus Argentinien sein. Nun präsentiert er dem Publikum live sein eigenes Projekt und seine aktuelleCD-Produktion "Buenos Aires affairs"
Nach der begeisterten Resonanz der Fachpresse auf seine letzte Produktion "El sol sale" stellt der in Buenos Aires geborene Perkussionist und Komponist nun seine neue Live CD "Buenos Aires Affaires" vor.
Das homogene Trio, das einen internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht, interpretiert die modernen, aber in der Tradition seines Landes stehenden Eigenkompositionen Messinas auf lebendige, sensible Art und Weise. Mit seiner melodiösen und kraftvollen Musik bringt das Trio dem Publikum die Gefühle und Erlebnisse eines Musikers der neuen argentinischen Generation nahe. "Wir geben das Beste, während wir das tun, was wir wirklich lieben. Unser Trio wächst in jedem Konzert mehr zu einer Einheit zusammen".Das Trio um den Drummer aus Buenos Aires macht Gefühle sozusagen hörbar: von Schwelgen in Melancholischen Stimmungen bis zum Ausbruch von Energie, von Tango bis zum Modern Jazz. Das Kultverdächtige Trio bietet Reisen durch die spannende und Rhythmisch außergewöhnliche Musikwelt Südamerikas.Die Kompositionen Daniel Messinas bestechen durch das perfekte Arrangement, abgestimmt auf die beiden Musiker an seiner Seite, denen man trotz ihrer hohen Konzentriertheit bei schwierigen Passagen ihre Begeisterung ansieht. So vielseitig ist ihr Programm, und so meisterlich die Beherrschung ihrer Instrumente, dass man die drei nicht nur einmal erleben will.
In Buenos Aires kommt die Musik aus aller Welt zusammen. Auch die Musik des argentinischen Schlagzeugers Daniel Messina ist das Ergebnis einer Verschmelzung verschiedenster Stile. Dem Trio gelingt eine innovative Symbiose von Rhythmen aus Südamerika (Candombe, Tango, Chacarera, Vidala, Cueca, Samba, Salsa, etc..) mit Harmonien und Einflüssen des Jazz. Moderner Piano-Jazz dessen melancholische Melodik gelegentlich Erinnerungen an Keith Jarrett wach werden lässt. Jedes Lied ist eine kleine Geschichte, eine Momentaufnahme. www.danielmessina.de
Getrommelte Glücksgefühle
VON RALF SCHREINER
Dinslaken, 14.05.2007
(Rheinische Post)
„Schlagzeug spielen macht Spaß“, sagt Daniel Messina und schenkt dem Publikum sein schönstes Lächeln. Das lächelt zurück. Beglückt, begeistert, fasziniert. Wenn der argentinische Energiebolzen seine Drumsticks tanzen lässt, scheint die Sonne. Jazz im Mittelpunkt: Das Beste gab’s zum Schluss.
Tanzen, gucken, lügen – das ist Tango. Trommeln, summen, glücklich sein – das ist Jazz. Daniel Messina liebt einfache Formeln. Für ihn ist Musik in erster Linie positive Energie. Und von der erzeugt der Schlagzeuger aus Buenos Aires in seinen Konzerten eine solche Menge, dass die Luft flirrt. Vor drei Jahren feierte Messina seine Latino-Party im Stadthallenbistro. Diesmal zauberte er mit seinem Trio eine Etage höher. Die Entscheidung, das Konzert in die Halle zu verlegen, war goldrichtig. Im Bistro hätten die knapp 300 Zuhörer kaum Platz gefunden.
Argentinischer Bauernhof
Auch die Musiker genießen die große Bühne sichtlich. Das liegt daran, dass sie sie mühelos ausfüllen. Vor dem ersten Schlag lässt Messina die Vögel zwitschern, ein Hahn kräht, Enten schnattern. Dann ratscht und rasselt es auf dem argentinischen Bauernhof, es klopft und klackert, puckert und tickelt, die percussiven Aufwärmübungen gewinnen an Tempo; dann ein Break, ein Wirbel und schon ist der Drummer in seinem Element.
Es geht gleich heftig zur Sache. Während Ull Möck die in rasanter Folge geschlagenen Rhythmen mit ein paar feinperligen Pianoläufen auffängt und Thomas Rotter auf seinem Walking-Bass losmarschiert, lässt der Mann mit dem Pferdezopf die Sticks kraftvoll über das Schlagwerk federn. Messina ist schnell, sehr schnell. Mal hart, mal zart schlägt er zu, dabei immer elegant und noch bei den kompliziertesten Tempiwechseln völlig entspannt. Hier fließt kein Schweiß. Hier ist jemand glücklich. Und hier macht jemand glücklich. Messinas Musik berührt die Seele.Bossa-Nova und Zamba, Candombe und Chacarera sind die eine Sache. Der argentinische Blues eine ganz andere. Alles zusammen ergibt ein solides Fundament für eine Musik, die sich mit Latin-Jazz nur unzureichend beschreiben lässt. Hier funkelt ein Bop-Sprengsel, dort leuchtet ein Rockriff, und noch ein Stück weiter trifft man plötzlich auf eine Harmoniefolge von solch schlichter Einfachheit, wie man sie häufig in Kinderliedern findet.Es ist bewundernswert, wie Messina, der alle Stücke komponiert und arrangiert, Gedanken in Rhythmen fließen lässt, ohne ihnen ihre emotionale Kraft zu rauben. Mit Möcks feinfühligem Pianospiel und Rotters temperamentvoll pumpendem Bass weiß Messina zwei Musiker an seiner Seite, die ihm zugleich Gefährten sind. Der Schlagzeuger spricht gern von Freunden, die ihn auf einer „kleinen Reise“ begleiten, deren einziges Ziel scheint zu sein, sich in größtmögliche Ferne zu den Banalitäten der Welt zu trommeln. Die Reise berichtet von „El sospechoso“, dem „Verdächtigen“, und von „El sueno del pibe“, dem „Traum des Jungen“. Sie führt ans Wasser und unter Bäume, zu Rotwein und Steak. Hier wird ein Wiedersehen mit Freunden gefeiert, dort eine Frau verführt. Und am Ende bekommt „La Mamma“ einen dicken Kuss auf die Wange.
Drei Zugaben
Daniel Messina muss die Welt nicht mehr erklären, um amüsant von ihr zu erzählen. Und er muss die Zuhörer nicht lange um etwas bitten, bevor sie es ihm gewähren. Der einmal vorgeklatschte Rhythmus wird wunschgemäß über einen ganzen Titel gehalten, der Sonderapplaus für einen genialen Pianisten keine Sekunde lang verweigert. Im Gegenzug gibt es drei Zugaben. Für ein Konzert, in dem die Stunde nur gefühlte 20 Minuten hat, ist das zu wenig. Messina weiß das und lächelt. „Wir kommen wieder. Danke fur Zuhör!“ Begeisterungsjubel, tosender Applaus. Danke für die Sonne. Schöner kann eine Jazz-Saison nicht enden.